Sekretariat Pfarramt

Ein neuer Bischof für unser Bistum

Joseph-Bonnemain (Foto: Sekretariat Pfarramt)

Papst Franziskus hat Joseph M. Bonnemain, Delegierter des Apostolischen Administrators und Offizial der Diözese Chur, zum neuen Bischof von Chur ernannt.
Mit Domherr und Offizial Joseph Bonnemain hat er einen Mann zum Bischof berufen, der nicht nur die Diözese bestens kennt, sondern auch die kantonalen Körperschaften in allen Bistumskantonen.



Seit Jahren ist Bonnemain für die Beziehung der Bistumsleitung zu den Kantonalkirchen verantwortlich. Es war ihm stets erstes Anliegen, die gemeinsame Verantwortung für unsere Kirche im Dualen System zu stärken. Seine Aufgabe war angesichts der schwierigen Personalsituation in der bisherigen Bistumsleitung äusserst anspruchsvoll. Es ist Joseph Bonnemain aber gelungen, das Gespräch nie abreissen zu lassen. Die Kompetenzen der Kantonalkirchen hat er immer respektiert, stand aber auch die Zuständigkeiten der pastoralen Seite ein. Für diese Vermittlungsarbeit ist auch die Zürcher Kantonalkirche Domherr Joseph Bonnemain zu tiefstem Dank verpflichtet.

Ein Grusswort unseres neuen Bischofs:

"IMPFUNG DER GESCHWISTERLICHKEIT UND HOFFNUNG

Liebe Christgläubige, Frauen und Männer im Bistum Chur
In seiner diesjährigen Ansprache an die Diplomaten sagte Papst Franziskus unter
anderem: „Geschwisterlichkeit und Hoffnung sind wie Medikamente, welche die
Welt heute wie Impfstoffe braucht.“ Solche Impfstoffe können nur mit vereinten
Kräften hergestellt werden.
Diese Worte des Papstes geben genau das wider, was mich aufgrund meiner Ernennung jetzt innerlich besonders bewegt. Wir durchleiden Spannungen, Spaltungen, Polarisierungen. Wir sehen das auch in der Kirche, auch im Bistum Chur.
Es sind Spannungen, Spaltungen, Polarisierungen, die wir uns – Gott weiss es –
wahrhaftig nicht leisten können und die uns daran hindern, mit vereinten Kräften
diese Impfstoffe zu suchen, die wir uns alle wünschen. Ja, die Menschen brauchen Geschwisterlichkeit und Hoffnung, gerade heute. Und sie erwarten – völlig
zu Recht – dass die Kirche hier ein Vorbild ist und Wege der Geschwisterlichkeit
und Hoffnung aufzeigt.
In den letzten Jahren hat man viel gesagt, gesprochen, geschrieben - ja zu viel.
Bis zu meiner Amtseinsetzung möchte ich mich vorläufig nicht äussern – was mir
auf dem Herzen liegt, habe ich gerade vorher klar ausgedrückt. Vielmehr möchte
ich handeln: es gibt viel zu tun.
Ich danke allen, die mit dem Bistum Chur verbunden sind. Erlauben Sie mir
gleichzeitig an dieser Stelle eine Bitte vorzutragen. Viele Menschen haben lange
auf die Ernennung eines neuen Bischofs für die Diözese Chur gewartet. Es ist logisch, dass die Nachricht der Entscheidung des Papstes auch mediale Aufmerksamkeit erfährt. Dennoch dürfen wir uns davon nicht ablenken lassen. Wir sollten
uns nicht auf diese Ernennung fokussieren. Die wichtigen Nachrichten sind andere. Die wichtigen Nachrichten betreffen etwa Menschen, die unter der Pandemie leiden, die Opfer geworden sind und sich in vielerlei Hinsicht in einer schwierigen Situation befinden. Solche Menschen müssen für uns Priorität haben und an
erster Stelle stehen. Es ist eine grosse Solidarität gefragt in unserem Land und
zugleich mit der ganzen Welt. So werden wir Mitgestaltende einer besseren Zukunft, in der Geschwisterlichkeit und Hoffnung keine blossen Utopien bleiben.
In den letzten Jahren wurde viel für einen neuen Bischof von Chur gebetet. Ich
danke allen, die diese Gebete mitgetragen haben, von Herzen und bitte Sie, jetzt
mit der Gebetsunterstützung nicht aufzuhören. Ich brauche diese zukünftig noch
viel mehr. Meinerseits werde ich ebenfalls weiter und intensiver beten. Beten für
das Wohl aller Menschen - ohne Unterschied - in unserem Bistum.
In Dankbarkeit und herzlich verbunden

Joseph M.
Chur, 15. Februar 2021"






(Quelle: Katholische Kirche im Kanton Zürich; https://www.bistum-chur.ch/)
Bereitgestellt: 14.02.2021